Klare Aussagen zur zeitgemäßen Wundreinigung und Wundbehandlung beim Interdisziplinären WundCongress 2012.
„Ungefiltertes Leitungswasser darf nicht zum Spülen von chronischen Wunden eingesetzt werden.“ Mit dieser klaren Position hat der Wundexperte PD Dr. Andreas Schwarzkopf am 22. November in Köln den Interdisziplinären WundCongress der PWG-Seminare eröffnet. Er bezog sich dabei auf Vorgaben der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) am Robert Koch-Institut.

Frühere Studien, die den Einsatz von Leitungswasser empfehlen, seien überwiegend in den USA durchgeführt worden. Dort ist das Wasser jedoch deutlich stärker gechlort als in Deutschland. Aus diesem Grunde wird hierzulande neben dem Einsatz von Wasserfiltern die Verwendung von sterilen Lösungen zur Wundspülung angeraten, betonte Schwarzkopf.
Sein Vortrag bildete den Auftakt zu einem hochkarätig besetzten Kongresstag in den Kölner Sartory-Sälen, wo in diesem Jahr mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Pflege und Medizin den Interdisziplinären WundCongress besuchten.
Neben dem Plenum, in dem es um Qualitätsentwicklung am „Arbeitsplatz Wunde“ ging, beschäftigten sich zeitgleich auch vier Satelliten-Symposien mit Spezialthemen der Wundversorgung wie der Schweigepflicht, der Thromboseprophylaxe, dem Datenmanagement oder der Telemedizin.

Zu letzterem hatte die Deutsche Telekom als einer der Partner des IWC 2012 neben Fachvorträgen auch erste Umsetzungsbeispiele aus der Praxis mit nach Köln gebracht. Dr. Dirk Hochlenert vom Netzwerk Diabetischer Fuß Köln und Umgebung e.V. belegte anhand von Erfahrungen aus dem Alltag der Wundbehandlung, wie telemedizinische Strukturen die Abläufe bei der Begutachtung, Versorgung und Kontrolle chronischer Wunden vereinfachen und beschleunigen kann.
Viele Vorträge, Bilder und Videos des IWC 2012 sind in Kürze im Internet unter www.wundcongress.de zu finden. Im kommenden Jahr wird sich der Interdisziplinäre WundCongress unter anderem mit der Klassifikation des Dekubitus, einer effektiven und effizienten Behandlung chronischer Wunden sowie den dazu gehörigen Strategien der Kostenträger beschäftigen.
Interdisziplinärer WundCongress 2012 mit Themenschwerpunkten zu Hygiene und sicherem Datenmanagement.
Nicht erst durch die Heilkundeübertragungsrichtlinie ist das Wundmanagement zu einem der spannendsten Entwicklungsbereiche im Gesundheitswesen geworden. Grundlagen für das interdisziplinäre Zusammenwirken bei Diagnose und Therapie stehen im Zentrum des diesjährigen IWC in Köln. Der Interdisziplinäre WundCongress gehört mit alljährlich mehr als 800 Teilnehmern zu den größten Tagungen in der Branche.
Das „Zitronensaft-Urteil“ vor rund einem Jahr hat einen dramatischen Extremfall von überkommenen Therapieformen aufgezeigt, modernes Wundmanagement ist aber vielerorts noch immer ein Entwicklungsbereich. Der bundesweit geschätzte Krankenhaushygieniker Prof. Dr. Axel Kramer aus Greifswald stellt deshalb die Wundreinigung als Grundlage einer effektiven Therapie in den Mittelpunkt seines Eröffnungsvortrages am 22. November in Köln. Dort versammelt der IWC erneut Hunderte Mediziner, Pflegende, Wundexperten und Gesundheitsmanager zum fachlichen Austausch im Plenum und mehreren Satellitensymposien zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten.
In Zusammenarbeit mit der Uniklinik Köln geht Kongressinitiator Prof. Dr. Volker Großkopf auch auf die Heilkundeübertragungsrichtlinie des G‑BA ein und zeigt Möglichkeiten sowie juristische Grenzen der selbständigen Übernahme des Wundmanagements durch nicht-ärztliche Fachleute.
Die moderne Versorgung von chronischen Wunden durch ein interdisziplinäres Team erfordert auch sichere Kommunikationswege, um Bilder, Patientendaten und Dokumentationen ohne einen gefährlichen Bruch der Schweigepflicht austauschen zu können. Die Fallstricke und Lösungsmöglichkeiten stehen im Zentrum eines Satellitenkongresses im Rahmen des IWC, der ebenfalls am 22. November 2012 in den Kölner Sartory-Sälen stattfindet.
Das vollständige Programm des Interdisziplinären Wundcongress 2012 sowie eine Anmeldemöglichkeit sind im Internet unter www.wundcongress.de zu finden.
Experten geben fachliche Orientierung bei Methoden der Wundversorgung in Pflege und Medizin.
Mit jedem neuen Wirkstoff und jeder neuen Behandlungsmethode in der Wundversorgung wächst für Pflegende und Ärzte die Verwirrung. Viele noch immer angewandte Behandlungsmethoden entsprechen allerdings längst nicht mehr dem aktuellen Stand der Forschung. Auf dem Interdisziplinären WundCongress am 25. November in Köln geben Referenten aus Hygiene, Pflege und Medizin eine Übersicht über heutzutage erfolgversprechende Versorgungsansätze.
Prof. Dr. Axel Kramer ist als Leiter des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin an der Universität Greifswald sowie als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene ein ausgewiesener Fachmann für die moderne Wundversorgung. Er räumt in seinem Vortrag auf mit den althergebrachten Mythen und Ritualen der Wundbehandlung und stellt verlässliche Erfolgsrezepte zur antiseptischen Prävention und Therapie von Wundinfektionen vor.
In weiteren Vorträgen gehen Referenten, wie Privatdozent Dr. Gunnar Riepe vom Zentrum für Gefäßmedizin und Wundbehandlung des Stiftungsklinikums Mittelrhein und der Kölner Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Volker Großkopf, auf die Pflichten der Pflege und der Ärzteschaft im Rahmen einer zeitgemäßen Wundversorgung ein, zeigen aber auch haftungsrechtliche Risiken und Lösungsansätze. Zudem werden die Bedeutung der Ernährung im Zusammenhang mit der Wundversorgung sowie der sensible Umgang mit Patientendaten im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit beleuchtet.
Für den Interdisziplinären WundCongress am 25. November 2010 in den Kölner Sartory-Sälen können sich Pflegende und Ärzte jeweils acht Fortbildungspunkte anrechnen lassen. Alle Informationen zum Programm und zu den Referenten finden Sie unter: www.wundcongress.de.